Die Ehre des Königs von Oer

Gildenvorstand 2006

Muntere Versammlung der Oerer Gilde.

Schützen erklären, was der Prinz von Köln mit dem König der Gilde gemeinsam hat.

Beitragserhöhung sichert Finanzierung des Schützenfestes.

Vorstand bestätigt

Nur kurz konnte die Gilde Oer auf ihr allseits gelobtes Schützenfest 2005 zurückblicken, dann erforderten die Planungen fürs nächste Mal in 2008 die volle Aufmerksamkeit: Der bisherige Mitgliedsbeitrag, so machte der Vorsitzende Werner Schmülling deutlich, reiche nicht, um 2008 im gleichen Rahmen zu feiern. Vier Angebote von möglichen Festwirten habe der Vorstand eingeholt. \“Und alle sind schlechter, als unsere bisherigen Verträge\”, so Schmülling auf der Generalversammlung am Samstag. Um rund 20 Prozent werde sich die Beteiligung der Gilde an den Festeinnahmen reduzieren. Das müsse aufgefangen werden, beschloss der Vorstand und bat darum, den Jahresbeitrag um zwölf Euro auf 52 Euro zu erhöhen. Eine muntere Diskussion unter den rund 140 Anwesenden entwickelte sich. Einige Redner zeigten Verständnis für die Nöte des Vorstandes, andere befürchteten Mitgliedsaustritte. Der neu gewählte Kassenprüfer Ernst Langer ordnete die Erhöhung in einen ungleich größeren Zusammenhang ein. Er referierte über stagnierende Renten, zitierte einen Rentenexperten und brachte den Nachhaltigkeitsfaktor ebenso ins Spiel wie die hohe Jugendarbeitslosigkeit.

Die geheime Abstimmung zeigte dann allerdings ein anderes Meinungsbild, als es die Diskussion vermuten ließ: Mit nur 17 Gegenstimmen wurde die Erhöhung beschlossen.

Keine einzige Gegenstimme gab es bei den Wahlen zum geschäftsführenden Vorstand, der komplett bestätigt wurde. Gildenführer bleibt Werner Schmülling, sein Stellvertreter ist Burkhard Hillebrand, Kassierer ist Rainer Kalisch und Friedhelm Wehlmann bleibt Geschäftsführer.

Keine Mehrheit fand ein Antrag des ehemaligen Gildenführers Gerd Merten. Er wollte die Kompanien dazu verpflichten, jeweils zwei Königsanwärter zu stellen und zudem das Königspaar mit einer weiteren Beitragserhöhung finanziell entlasten.

Eine derart schwierige Suche nach Königsanwärtern wie im vergangenen Jahr dürfe sich nicht wiederholen. \“Das schadet dem Ruf der Gilde\”, so Merten. Ex-Gildenführer Paul Draken konterte, das Geld dürfe für einen König nicht entscheidend sein. Auch Ex-König Peter Möller sah es so: \“König von Oer, das ist wie Prinz von Köln zu sein.\” Eine Ehre eben. (Wir berichten noch.)

30. Januar 2006 | Quelle: WAZ